Ventilspiel Eicher EKL15

  • Hallo liebe Traktorfreunde! :)

    Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.
    Was für ein Ventilspiel muss ich bei einem Eicher EKL 15 Baujahr 1955 einstellen?
    Hat der Eicher irgendwo eine OT-Markierung?

    Viele Grüße,
    Daniel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Daniel,

    nehmen wir an, es ist wie bei gefühlten 15 Mio. anderen EKL 15 der ED1 verbaut.

    Ventilspiel 0,1 mm.

    OT-Markierung findest Du zum Motor zu als Kerbe an der Kurbelwellenriemenscheibe. Auch eine für den FB, also aufpassen! Im Motorblock ist als Gegenstück eine Schraube mit einem spitzen Dorn zur Riemenscheibe zu.

    Schau, daß Du die richtige Markierung erwischst (steht dran, sofern nicht übermalt oder weggerostet) und den OT, bei dem die Ventile nicht auf Überschneidung gehen.

    Gruß
    Michael

    "'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of
    someone who wears his underpants on his head.'"
    (Terry Pratchett in "Maskerade")

  • Hi Michael!
    Vielen Dank für deine schnelle und detailierte Antwort! :)
    Das Ventilspiel wird beim Eicher wie normal üblich bei kaltem motor eingestellt oder?

    Ich frag nur, weil bei Hanomag wird es bei warmem Motor eingestellt... :)
    Viele grüße

    • Offizieller Beitrag

    Quatsch! Was Du tippen würdest, interessiert nicht. Es zählt die Bedienungsanleitung. Und die ist für EKL 15 und ED 16 sogar das gleiche Heftchen.

    Lt. den Einstelldaten auf Seite 6 beträgt das Ventilspiel des kalten Motors sogar nur 0,03 - 0,05 mm. Da das eh keiner hinkriegt, nimmt man in der Praxis 0,1.

    Also ja, beim kalten Motor.

    Gruß
    Michael

  • Das ist ja mal wieder ein toller Umgangston hier. (Sierra)
    Da macht es ja richtig Spaß, einen Beitrag zu schreiben, oder gar um Hilfe zu bitten (ist das nicht der hauptsächliche Sinn eines Forums ???)
    Nichts desdo trotz: ein Ventilspiel von 0,03 mm bei KALTEM Motor, das möchte ich bitte schwarz auf weiss von Dir sehen. (Sierra)
    Wie sollen denn da bei warmem Motor die Ventile anständig schliessen???
    Und was soll dann dieser Satz

    Zitat

    Da das eh keiner hinkriegt, nimmt man in der Praxis 0,1.

    ?
    Das heisst also, bei diesem Eicher kann niemand die Ventile so einstellen, wie es der Hersteller gefordert hat? Das ist ja praxisgerecht!!!

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    • Offizieller Beitrag

    Toller Umgangston? Wie weit sind wir mit unserer Weichgespültheit und Waldorfmentalität schon gekommen, wenn man einen derartigen unverschämten Affront nicht mehr entsprechend parieren darf?

    Was fällt Dir eigentlich ein, wenn Du schon keine Ahnung hast (und das sogar selber vermutest!!!), gegen meine Info zu schreiben?

    Schließlich hab ich mir die nicht ausgedacht, und wie Du aus meiner Signatur erkennen könntest, hab ich so einen Blechhaufen hier rumstehen. Es gibt also keinen offensichtlichen Grund, meine Info anzuweifeln.

    Schreib ich vielleicht was zu Deinem Fendt? Nein, da halte ich die Klappe, weil ich nix dazu weiß.

    Das einzige, wozu Dein Beitrag gut war, war den TE zu verunsichern. Wozu soll das gut sein? Wem ist damit gedient? Deinem Ego?

    Das Einstellmaß kannst Du schwarz auf weiß sehen, wenn Du Dir die BA besorgst und nachliest. Wo, hab ich ja genau geschrieben. Oder unterstellst Du mir, daß ich das erfunden hab? Oder zu blöd bin, 0,03 von 0,3 zu unterscheiden? Was soll das?

    Hast Du Fühlerlehren mit 0,03 mm? Ich nicht und ich hab auch noch keine gesehen. Was vllt. nichts heißen mag, aber ich hab das so mit meinem Lama und dieser mit Herrn Anton Huber, einem der Eicher-Motorenspezialisten, abgesprochen.

    Über die Praxisgerechtheit kannst Du Dich ja mit den Konstrukteuren unterhalten, vielleicht hören die Dir ja zu.

    Gruß
    Michael

  • Hallo,

    das Thema hat ich auch schon durchdiskutiert und mir viel Gedanken gemacht:
    Beim luftgekühlten Motor mit außenliegenden und sich damit weniger als der Zylinder ausdehnenden Ventilstößeln wird das Spiel bei Erwärmung größer. Der Effekt verstärkt sich sogar noch über die Kipphebel. die sich stärker aul der Zylinder erwärmenden Ventile werden "überkompensiert".
    Somit werden die 0,1mm schon ok sein.

    Anders sieht es bei den wassergekühlten Motoren aus:
    1. erwärmen sich Stößel und Block gleich und heben ihre Längenänderung auf.
    2. erwärmen sich die Ventile (insbesonder Auslass) und veringern im Betrieb das Spiel.
    Deshalb beträgt die Vorgabe meist um die 0,2 Einlass und 0,3 Auslass.

    Gruß Andreas

    PD Junior 108

    PD Junior 108

  • kleiner Nachtrag
    ich bin erst auf das Thema gestossen als ich nach Probefahrt mit ordentlich eingestellten Ventilen bei warmen Motor die Ölzufuhr im Ventildeckel kontrolliert habe. Dabei fasst man unwillkürlich an die Kipphebel. Ich dachte schon alles Mögliche als ich geschätzte 1 mm Spiel fühlte - habs leider nicht nachgemessen. Kalt war und ist alles wieder wie ich s eingestellt hatte.

    Gruss Andreas

    PD Junior 108

    PD Junior 108

    • Offizieller Beitrag

    Ja, es ist wirklich erstaunlich, was das ausmacht. Allein schon von der Umgebungstemperatur her.

    Also weder im Freien bei -10 Grad, noch im Hochsommer, wenn er stundenlang in der Sonne stand, einstellen. Da wird vermutlich nichts kaputtgehen, aber optimal eingestellt ist er dann halt nicht.

    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    ich besitze seit ein paar Jahren einen Eicher ED13. Bis heute hat er mir nur Kopfschmerzen bereitet, weil er ausschließlich bei Außentemperaturen von über 28°C freiwillig anspringen wollte. Ansonsten orgelte er jede Batterie leer.

    Jetzt habe ich diesen Thread gelesen und spaßeshalber das Ventilspiel auf 0,1 mm eingestellt. Vorher hatte ich mangels Unterlagen das Spiel auf 0,3 mm eingestellt, weil das bei 90% aller Dieselmotoren eben so üblich ist.

    Und siehe da... sogar bei den naßkalten 5°C, die wir hier momentan haben, sprang mein ED13 sofort an. Echt unglaublich! Scheinbar lag's echt nur an dem um 0,2mm zu hohen Ventilspiel. Bin vorerst beeindruckt, werde aber im Winter weiter Startversuche machen und berichten.

    Gruß, Hendrik

  • Hallo Hendrik,
    erst mal ist es schön dass das Starten wieder klappt, nur irgendwie kann ich mir's nicht vorstellen. Die 2 Zehntel verbessern zwar die Versorgung des Zylinders mit Luft und die "Entsorgung" der Gase ein wenig aber einen Einfluss auf das Startverhalten kann ich nicht Nachvollziehen. Mir bleibt nur eine Ungewissheit: wurden die Ventile auch wirklich im OT des Verbrennungstaktes eingestellt? und nicht versehentlich 1 Umdrehung weiter? dann könnte ich mir das vorstellen, weil dann liegen die Ventile total daneben.
    Gruss
    Andreas

    PD Junior 108

  • zu: im OT des Verbrennungstaktes eingestellt?
    ich hab auch das ventilspiel mal eingestellt. (AKD112E und GüldnerD215).
    lt. einer beschreibung für laien zur ventileinstellung sollen sich beide ventile bewegen, dann noch eine umdrehung der kurbelwelle und dann passt es für die einstellung.

    ha, bei meinen beiden motoren bewegen sich nicht beide zugleich. entweder seh ich das nicht oder ich weiß auch nicht. also erst bewegt sich eines, dann das andere, dann drehe ich halt noch ne runde weiter und stelle die ventile ein. ist das nun der richtige OT oder net? markierungen auf der kurbelwelle sehe ich zumindest auch keine.
    oder hat jemand ne idee wie man den sicherer findet, den OT. (für motor-eumel wie mich und ev. auch andere). gibts da nen sicheren schmäh dazu?

    vg.

    p.s. werd dann schon mal in die werkstatt gehen, muß eh düsen mal abdrücken lassen, aber ich wills ja selber auch können.

  • oder hat jemand ne idee wie man den sicherer findet
    Ich versuche mich noch mal:
    - die Ventile sind jeweils etwa eine halbe Umdrehung offen
    - wenn sich das Auslassventil schliesst oder gerade zuschliessen beginnt, öffnet das Einlassventil (man nennt diesen Zeitpunkt auch Überschneidung da sich beide Vorgänge überlagern)
    - in diesem Zeitpunkt befindet sich der Kolben zwar im OT, aber ein Einstellen ist nicht möglich, da keines der Ventile vollständig geschlossen ist
    - also dreht man noch eine Umdrehung weiter und beobachtet dabei wie sich nach eine halben Umdrehung das Einlassventil wieder schliesst
    - während der nächsten halben Umdrehung verdichtet der betreffende Zylinder und kein Ventil bewegt sich
    - das ist dann der Verdichtungstakt den man auch beim Kurbeln am starken Widerstand spürt
    - wenn man die Vorgänge genau so nachvollziehen konnte , hat man es geschafft
    ruhig einige Umdrehungen wiederholen bis man sich sicher ist
    beim Beobachten erklärt sich dann auch welches der Ventile Einlass oder Auslass ist

    Nach meiner Kenntnis ist eine absolut genaue Einstellung mittels Markierung der Riemenscheibe oder Kurbelwelle auf OT zwar schön, aber zur Ventileinstellung nicht unbedingt notwendig.

    Ich hoffe es ist verständlich
    Andreas

    PD Junior 108

    • Offizieller Beitrag

    Ist es, prima erklärt.

    Als Anhaltspunkt ist die OT-Markierung gut, aber man muß sie nicht auf den mm einhalten. Zum Ventile einstellen.

    Die FB-Einstellung für den Förderbeginn muß natürlich exakt stimmen. Hendrik, hast Du das schonmal kontrolliert?

    Wenn Du vorpumpst (Regler voll nach vorne), schnarrt die Düse ordentlich oder kaum oder gar nicht?

    Gruß
    Michael

  • Hallo,
    Das Spiel könnte ich bei meinem auch mal Prüfen, im Moment schwanken bei uns die Temperaturen um 10°C. Ist das schon zu kalt oder geht das dann noch?

    Wie kann man beim ED Motor eigentlich den Förderbeginn einstellen? Verschiebt man da die Flaschplatte der Einspritzpumpe?

    Gruß,
    Alex

    Eicher fahren, Kraftstoff sparen! Trink dafür, noch ein Bier!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Die FB-Einstellung für den Förderbeginn muß natürlich exakt stimmen. Hendrik, hast Du das schonmal kontrolliert?

    Wenn Du vorpumpst (Regler voll nach vorne), schnarrt die Düse ordentlich oder kaum oder gar nicht?

    Ich habe den Einspritzzeitpunkt schon vor längerer Zeit mal kontrolliert, damals ist mir nichts verdächtiges aufgefallen. Die Befestigungsschrauben der EP waren offensichtlich noch unberührt.

    Beim Betätigen des Vorpumphebels schnarrt die Düse sehr schön, wie es sein soll. Ich vermutete sogar eine defekte Düse als Ursache für das schlechte Startverhalten. Und siehe da: die Düse öffnete bereits bei 90 bar. Mittels Einstellplättchen habe ich den Einspritzdruck dann auf 125 bar eingestellt. Dadurch sprang er zwar immer noch nicht besser an, ief aber erheblich besser (wenn er denn mal lief).

    Übrigens hier mal meine Methode, um die richtige Position zum Einstellend er Ventile zu suchen:
    So lange an der Kurbelwelle in Drehrichtung drehen, bis das Auslassventil öffnet...dann einfach ca. 180° zurückdrehen. Dann befindet sich der Kolben im Kompressionshub, und beide Ventile sind garantiert geschlossen.

    Gruß, Hendrik

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hendrik,

    Deine Ventileinstellpositionsfindmethode allein mit dem Auslaßventil ist mir zu waghalsig. Wenn Du es mit Überschneidung machst, kommst Du bei allen Motoren sicher klar. Bei Mehrzylindermotoren mußte halt nach Zündfolge arbeiten und diese umsetzen.

    125 bar sind viel zu wenig. 140 sollten es sein.

    Gruß
    Michael

  • 125 bar sind viel zu wenig. 140 sollten es sein.
    hi, da hätte ich auch ne frage dazu, da das einstellen der düsen bald mal ansteht:
    beim MMW AKD112E hab ich lt. unterlagen 125 atü vorgemerkt,
    beim GülderD215 (2D15) sind 150-60 atü angegeben. kann das
    sein, so große unterschiede im druck?

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