Fendt 17L Diff schaufelt Öl ins Schaltgetriebe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Leute,

    hätte bitte mal gerne Eure Gedanken zu meinem Problem:

    Es ist das Fendt 6-Gang-Getriebe mit Doppel-H-Schaltung. Bosch-Hydraulikblock, aufs Ausgleichsgetriebe aufgesetzt statt des ori Getriebedeckels. 7 Jahre später nachgerüstet.

    Vorne die Kammer mit dem Schaltgetriebe, hinten Kegel- und Tellerrad /Ausgleichsgetriebe.
    Getriebe war 2011 vollständig zerlegt, alle Lager und WeDi neu, Wellen poliert.

    Nach jeweils ca. 50h ist festzustellen, daß der Ölstand im Schaltgetriebe deutlich gestiegen ist, im Ausgleichsgetriebe dementsprechend gefallen.

    Das Öl wird nach vorn geschaufelt, läuft aber nimmer zurück. Da sind die WeDi nach hinten dicht. Der Stand vorne wäre hoch genug, daß es über einen ggf. undichten WeDi nach hinten zurücklaufen könnte. Tut es aber nicht, also sind die WeDi wohl eher dicht.

    Wenn ich es richtig erkannt hab, wird das Ausgleichsgetriebe lediglich über ein mit Splint gestopftes Loch im Ölmeßstab entlüftet. Kann das ausreichen?

    Mein Lama-Meister und ich möchten jetzt zwischen Ritzel und Zapfwelle ein Loch bohren, damit das zuviele Öl wieder zurückfließen kann. In beiden Kammern wird die gleiche Ölsorte verwendet.

    Spricht da was dagegen?

    Gruß
    Michael

    "'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of
    someone who wears his underpants on his head.'"
    (Terry Pratchett in "Maskerade")

  • Hallo
    Mit dem Loch hättest du im Sillstand genug öl überall, aber was passiert während der Fahrt? Da könnte dann alles Öl nach vorne gedrückt werden und das bekämst du dann nicht mal mit! Ich würde wohl eher die Entlüftung optimieren.
    Gruß Helmut

  • Hi Michael,

    leider habe ich keine Lösung für dein Problem.

    Was mich nur etwas wundert ... der Fendt muss irgendwas Baujahr Mitte - Ende 50 sein, also ist die Hydraulik in den 60gern verbaut worden.

    Der Schlepper hat dann gut 50+/-x Jahre weiter Dienst verrichtet, die Siri´s werden ja nicht "ab Werk" hinüber gewesen sein ... also muss das ganze lange Zeit doch im Ist-Zustand funktioniert haben?!

    Zitat

    Wenn ich es richtig erkannt hab, wird das Ausgleichsgetriebe lediglich über ein mit Splint gestopftes Loch im Ölmeßstab entlüftet. Kann das ausreichen?

    Recht viel Entlüftung wird das nicht benötigen oder?! ... wirklich Druck kann hier nicht entstehen, kann mir also schon gut vorstellen das die Entlüftung rein über den Messstab reicht.

    Hast du eine ETL zum Getriebe?! ... wenn nicht müsste ich mal bei mir gucken ob ich dazu was habe und ob hier weiteres erkennbar ist (zur Entlüftung).

    Gruß Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut und Stefan,

    danke für Eure Gedanken.

    Es drückt ja während der Fahrt das Öl nach vorn ins Schaltgetriebe. Schon ohne Loch. Das Loch soll aber so hoch sein, daß das hintere Öl nichtmal bergab nach vorne durchfließen kann. Der vordere Ölstand ist ja generell höher. Deutlich. Ich würde das Loch auch so hoch setzen, daß auch bei Bergauffahrt kein Öl von vorn nach hinten fließt. Nur wenn supersauvielzuviel Öl vorne ist, soll es durch das Loch wieder hinter.

    Mein Lamameister meinte, daß das Öl von hinten nach vorn geschaufelt wird, aber nicht zurückfließt, obwohl der Stand vorne höher ist, spräche eher dafür, daß es unter Druck nach vorn geschaufelt wird. Der Siri läßt in eine Richtung durch unter Druck, aber nicht rückwärts.

    Wie das irgendwann vorher war, weiß ich nicht. Ich hab ihn erst seit 2010. Und mit 32"er Hochrädern bestückt. Vorher hatte er, hm, vergessen, kleinere. Seitdem steht er zwar leicht bergab, aber ich kann ihn früher abregeln lassen. Für meine Einsatzzwecke besser. ;)

    ETL habe ich. Aber daraus geht nix hervor. Der Ori-Deckel hat keinen Entlüftungsstutzen und der Hydraulikblock auch nicht. Nur eben der hintere Ölmeßstab ein Loch im Deckel mit einem Splint drin. Ich schau mir das gleich mal an. Vllt. ist da Rost drin.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,

    deine Schlepper haben ja im Jahr relativ viele Betriebsstunden. Kann es nicht doch sein, dass die WeDi das Öl langsam im Betrieb durchlassen, wenn der Schlepper eine Weile gelaufen ist. Die Viskosität steigt ja mit zunehmender Temperatur. Da deine Schlepper ab 4h durchweg flott im Betrieb sind, und in der Regel die max. Geschwindigkeiten fahren, ist das Getriebeöl auch recht warm. Nach dem Abkühlen wird das Öl wieder dicker und die rotierende Bewegung fehlt. Damit kann es nicht wieder zurück.
    Ein Loch in die trennwand zu bohren ist meiner Meinung nach mutig.

    Gruß Frank

    Mein Eicher ist ein Teil der Familie.

    Eicher ED22 (Bj 1955)

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    dann müsste entweder die rotierende Dichtfläche deutliche Macken haben oder das Öl auch an den Achsen raus laufen. Die Dichtflächen hat Michael wie erwähnt poliert, Öl an anderen Stellen wäre ersichtlich.

    Ein Drall auf einer Welle der Öl transportieren kann, der würde einen Wellendichtring in kürzester Zeit auffressen. Rückförderschnecken z.B. an Motoren oder Getrieben haben hier nicht umsonst andere Lösungen.
    Würde alleine die Rotationsbewegung der Welle das Öl fördern, müsste der Simmerring also schon hinüber sein. Und das Öl auch zurück laufen.

    Michael, ist denn oben am Ritzel hinter dem auf dem Foto erkennbaren Lager tatsächlich noch ein Simmerring? Wenn ja, wie rum ist der eingebaut? Abdichtende Seite zum Lager/Ritzel/Differential, oder zum Schaltgetriebe hin?
    Das ganze liegt ja jederzeit außerhalb des Ölpegels auf beiden Seiten.

    mfG
    GTfan

  • Hallo Michael,

    zu Deiner "Ölfrage" fällt mir so spontan nichts ein, aber wenn ich mir das Bild ansehe, stellen sich mir zwei weitere Fragen:
    - Woher kommen die Schleifspuren am Lager des Kegelrades
    - wieso ist das Tragbild am Tellerrad nur aussen zu sehen (wo der einzelne Zahn am schwächsten ist)

    Ich würde mal vermute, dass es unabhängig von der Öl-Problematik Sinn, das Zahnflankenspiel mindestens zu kontrollieren, wenn nicht sogar zu korrigieren.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hi Michael,

    ich kenne das Problem von meinem Kramer.
    Mir hat mal einer erklärt, das Öl wird vom Tellerrad bei schneller Fahrt an den Getriebedeckel geschleudert und läuft dann in die vordere Kammer. Das passiert wohl vor allem dann wenn der Traktor fast nur für Straßenfahrten genutzt wird.
    Beim Kramer sind beide Kammern mit nur einem Deckel verschlossen, das Öl kann oben am Deckel von einer Kammer in die andere gelangen.
    Ich habe mir mit einer art Luftpumpe vom Bund beholfen. Ca. alle 40 Betriebsstunden sauge ich damit vorne etwas Öl ab und spritze es hinten wieder rein. Dauert vielleicht 10 Minuten.

    Grüße
    Dirk

    Was ist eigentlich mit dem Forum los, alle paar Minuten muss ich mich neu anmelden. Habt ihr da was geändert?

  • Hallo,

    Bei mir funktioniert alles wie gehabt, keine Neuanmeldung alle paar Minuten notwendig.

    Bei meinen ZF- Getrieben ist von vornherein ein Durchgang in der Zwischenwand von Tellerradabteilung und Schaltabteilung.

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    Morgen, Jungs,

    dann beantworte ich mal schnell, was eben so geht. Muß gleich ins Geschäft.

    Das Bild ist von vor der Getriebeüberholung. Das Gehäuse war völlig ausgeräumt, alle Lager und WeDi kamen neu. 2010/11. Wir hatten die ETL und alles nach dieser zusammengebaut. Dabei wurde natürlich auch das Zahnflankenspiel neu eingestellt. Mein Lamameister hat einen Bekannten, der bei Fendt im Getriebebau arbeitet und hat das Getriebe von ihm anschauen lassen, bevor er den Deckel wieder draufmacht.

    dirk: Sind beim Fendt 2 Deckel. Da kommt nix rüber. Bei mir funzt das Forum wie immer. Mal Browsercache löschen?

    Bis dann,
    Michael

  • Servus,

    ich habe das Problem bei meinem F24 auch, aber in umgekehrter Richtung. D.h. bei mir ist eigentlich immer zu viel Öl im Ausgleichsgetriebe. Ich hab aber am Getriebe selber noch nichts überholt, bloß mal die Achstrichter abgedichtet. Ich denke, dass dieser Zustand, bei mir unter anderem auch auf alte WeDis zurückzuführen ist, und wahrscheinlich schon die letzten 20 Jahre so ist. Am Getriebe habe ich keinen besonderen Verschleiß feststellen können und es läuft auch leise, also lass ich momentan jedenfalls die Finger davon.

    Ich denke das Loch, das du bohren möchtest ist mit Sicherheit kein Nachteil, aber ob es notwendig ist, kann ich nicht beurteilen.

    Gruß Max

    Schlepper:

    Fendt Dieselroß F24LA Bj. 1954
    Holder A20 Bj. 1963
    IHC 724 A Bj. 1974

  • Ähm Michael, welches Bj. hat denn dein Dieselross? Wir hatten auch mal ein 17er Dieselross, allerdings Wassergekühlt. Lt. dem damaligen alteingesessenen Baywa-Meister wurde da mal was geändert an den Öl-Füllmengen des Getriebes. Es kommen ja i.d.R ins Wechselgetriebe 6,5l SAE 80 und ins Ausgleichsgetriebe 8l, aber ab nen Bestimmten Bj. wurden da dann 15l eingefüllt. Evtl. hängt das ja auch damit zusammen?

    Muss mal gucken ob ich da irgendwo Unterlagen finde.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tobi,

    interessanter Punkt. Meiner ist Bj. '57. Ich weiß von den 6,5 und 8l und das deckt sich mit den Markierungen an den Ölmeßstäben. Die Hydraulik ist Bj. '65, der Meßstab stimmt aber noch mit den 8l.

    Gruß
    Michael

  • Also, hab grad nochmal bisschen die Datenblätter gewälzt;

    Ab April 1959 wurde die Ölmenge im Ausgleichsgetriebe von 8 auf 15 Liter aufgestockt. Was da aber die Grundlegende Änderung bzw. der Anlass war, kann ich leider nicht beantworten, da ich dazu nichts gefunden habe.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

    • Offizieller Beitrag

    So, Leute, ich hab's gemacht und es war Scheiße.

    Der Effekt ist genau andersrum, das wild arbeitende Schaltgetriebe pumpt jetzt durch das 7er Loch das Öl nach hinten. Alle 20-50h ist der Ölstand vorne unter dem Peilstab und ich muß händisch wieder zurückpumpen.

    Das Loch hab ich extra weit seitlich und ganz nah an, bei Blechen würde man "Knotenblech" sagen, aber hier sinds ja so Verstärkungsecken im Guss, gebohrt. Dabei isses so hoch, dass nur bei viel zu hohem Ölstand vorne das Öl nach hinten laufen würde. Im Stand.

    Über'n Winter mach ich das Loch wieder zu.

    Gruß
    Michael

    "'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of
    someone who wears his underpants on his head.'"
    (Terry Pratchett in "Maskerade")

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!